4Pfoten on Tour – Coaching für entspannte Hunde & wertvolle Draußenzeiten
Image default
Rückruf

Damit Dein Rückruf auch in schwierigen Situationen klappt… Teil 1

Du hast mit Deinem Hund ein Rückrufsignal aufgebaut und zu Hause und ohne Ablenkung klappt alles super? Prima!

Aber:
Sobald Du rausgehst, Ablenkungen (andere Hunde, tolle Schnüffelstellen, Wild) mit ins Spiel kommen, klappt Dein Rückruf nicht mehr?

Ich sage Dir, woran das unter anderem liegt!

Du weißt bestimmt, dass Hunde situationsbezogen lernen. Das heißt, wenn Dein Hund in einer bestimmten Situation Signale ausführen kann, kann er das noch lange nicht in allen anderen Situationen. Hast Du Deinen Rückruf zum Beispiel immer nur auf dem Hundeplatz trainiert, dort klappt alles, super, heißt das noch lange nicht, dass Dein Hund im Wald, Feld oder an anderen Orten das Rückrufsignal genauso gut befolgen kann. Dein Hund muss es überall lernen – Du musst es überall mit ihm trainieren!

Es ist leider ein weit verbreiteter Irrglaube, dass die Hunde „immer“ wissen, was man von Ihnen möchte. Immer wieder wird einfach vorausgesetzt, die Hunde können jedes Verhalten überall problemlos ausführen. NEIN – dem ist nicht so!

Du musst JEDES Verhalten in JEDER Situation ordentlich trainieren, bevor Du erwarten kannst, dass es dort auch funktioniert. Und selbst wenn es dann mal doch nicht funktioniert… Überlege Dir, woran es liegen könnte.

Es hat immer einen Grund, wenn Dein Hund ein Signal nicht ausführen kann:

  • Du hast in dieser Situation noch nicht ordentlich trainiert…
  • Dein Hund hat Dich nicht verstanden…
  • Die Ablenkung ist zu groß…
  • Dein Hund hat gerade Stress…
  • Die allgemeine Situation ist bedrohlich oder unangenehm für Deinen Hund…
  • Dein Hund hat Schmerzen…
  • Du arbeitest mit den falschen Belohnungen (dazu in Kürze mehr)…
  • …..

Es kann viele Gründe haben… Finde sie heraus und gestalten die Situation so, dass es wieder klappt!


Alles, was Du möchtest, musst Du trainieren…

  • Wo und auf welchen Untergründen soll der Hund das Verhalten zeigen?
    Zuhause auf dem Teppich oder auf den Fliesen, im Garten, in der Hundeschule, im Wald, auf der Wiese…
  • Wann soll der Hund das Verhalten zeigen?
    Von allein, auf Wort- oder Sichtsignal, durch einen bestimmten Auslöser…
  • In welcher Entfernung zu Dir?
    Immer direkt bei Dir, in 5 Meter Entfernung, in 20 oder 50 Meter Entfernung…
  • Wie schnell soll der Hund das Verhalten zeigen?
    Sofort, nach 5 Sekunden oder reichen Dir 15 Sekunden…
  • Mit welcher Ablenkung soll das Verhalten gezeigt werden?
    Menschen drumherum, an stark befahrenen Straßen, inmitten von tobenden Hunden, mit Essens- oder Wildgeruch in der Nähe…
  • Wie lang soll das Verhalten gezeigt werden?
    Für eine bestimmte Dauer, bis ein Reiz vorbei ist, bis das Markersignal oder die Belohnung kommt, bis zum Freigabesignal…

Aber wie kann so ein gut aufgebautes Training denn nun genau aussehen? Wie solltest Du trainieren, wenn Du Deinen Hund später zum Beispiel auch aus dem Spiel mit anderen Hunden abrufen möchtest…


Rückruf Challenge - 30 Tage Rückruftraining


Beispiel Trainingsplan „Abruf aus Hundegruppe“

(Voraussetzung: Dein Rückruf klappt schon toll an einigen verschiedenen Orten ohne Ablenkung und vielleicht auch mit leichter Ablenkung)


Beispiel Trainingsschritte:

  1. Hund (anderer) stehend, große Distanz
  2. Hund in Bewegung, große Distanz
  3. Distanz wird Stück für Stück geringer
  4. Hund stehend, direkt in Nähe
  5. Hund in Bewegung, direkt in Nähe
  6. Hunde stehend, große Distanz
  7. Hunde in Bewegung, große Distanz
  8. Distanz wird Stück für Stück geringer
  9. Hunde stehend, direkt in Nähe
  10. Hunde in Bewegung, direkt in Nähe
  11. Tobende Hunde, große Distanz
  12. Distanz wird Stück für Stück geringer
  13. Tobende Hunde, direkt in Nähe
  14. Dein Hund tobt mit….

Trainingsschritte sollte man für jeden Hund individuell sehen. Die Auflistung dient Dir einfach als kleiner Gedankenanstoß. So sieht kleinschrittiges Training mit der Aussicht auf guten Erfolg aus.

Du wechselst immer erst zum nächsten Schritt, wenn der vorherige super klappt. Wenn etwas gar nicht klappt, ist die Anforderung zu hoch, gehe nochmal einen Schritt zurück!


Ganz wichtig
!

Gestalte das Training IMMER so, dass Dein Hund gut mitmachen kann, also im Idealfall auch immer belohnt werden kann. Es bringt Dir und Deinem Hund NICHTS, wenn es nicht klappt!

Hast Du mit Deinem Hund NIE gezielt daran trainiert, ihn zum Beispiel aus einer Hundegruppe oder vom Mauseloch abzurufen – erwarte nicht, dass es funktioniert!

Related posts

Warum der Rückruf allein nicht Deine Probleme löst

Alexandra

Verstecken, wenn Dein Hund Dich ignoriert? Warum das keine gute Idee ist…

Alexandra

Damit Dein Rückruf auch in schwierigen Situationen klappt… Teil 3

Alexandra