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Rückruf

Warum ein gut funktionierender Rückruf so wichtig ist…

Damit Dein Hund ohne Leine frei laufen kann, ist Voraussetzung, dass er auf sein Rückrufsignal auch wirklich zu Dir zurückkommt!

Immer wieder sehe ich Hundehalter, deren Hunde nicht auf ihren Rückruf reagieren. Ich bin mir sicher, da können die Hunde nichts für, sondern es liegt vor allem am bisherigen Rückruftraining der Hundehalter. Man hat natürlich nie eine 100%ige Garantie, dass der Hund auf Signal zu einem kommt, er ist keine Maschine!

Es gehört sich aber einfach, dass man Rücksicht auf andere Hunde, Hundehalter oder auch Wildtiere nimmt.

Es ist einfach „respektlos“, seinen Hund einfach überall hin rennen zu lassen, obwohl man weiß, dass er auf seinen Rückruf nicht reagiert. Und solche Sprüche wie „Ich brauche nicht zu rufen, der kommt eh nicht!“ oder „Der will nur spielen – der tut nix!“ helfen den anderen Hunden oder Wildtieren in dem Moment schon mal gar nicht. 

Wenn ein Hund nicht zuverlässig auf seinen Rückruf reagiert, sollte er nicht ohne Leine unterwegs sein. Oder halt nur dort, wo man wirklich gut vorausschauend agieren und immer noch rechtzeitig reagieren kann. Es dient einfach der Sicherheit des eigenen Hundes und der Sicherheit von anderen Menschen oder anderen Tieren…


Was passieren kann, wenn Dein Hund im Ernstfall auf Dein Rückrufsignal nicht reagiert…

Nicht immer gehen solche Situationen glimpflich aus, denn…

  • er rennt über befahrene Straßen
  • er „belästigt“ andere Hunde
  • er kann gefährliche Dinge aufnehmen
  • er springt Menschen an
  • er jagt hinter Wild her
  • er kann einfach auch abhanden kommen

All das sollte selbstverständlich nicht passieren, denn:

  • andere Menschen kommen in Gefahr
  • Wild wird gehetzt, kann verletzt werden oder sogar sterben
  • andere Hunde können aggressiv reagieren, weil sie keinen Kontakt möchten
  • Menschen können mit Angst oder Aggression reagieren
  • Dein Hund kann sich verletzten oder zu Tode kommen
  • …..


Erkennst Du Deinen Hund in den Beschreibungen wieder?

Wenn Du solch einen Hund hast, der auf sein Rückrufsignal nicht zuverlässig zu Dir zurück kommt, dann sichere ihn bitte über eine Schleppleine an einem gut sitzenden Brustgeschirr. Schleppleinen gehören aufgrund der großen Verletzungsgefahr übrigens niemals an ein Halsband. Des weiteren trainiere immer regelmäßig an Deinem Rückruf. „Ich brauche nicht rufen – der kommt eh nicht!“ soll ja bestimmt nicht Dein Endziel bleiben, oder?

Die Schleppleine ist übrigens auch nur da, um Deinen Hund zu sichern, damit er nicht weglaufen kann. Schleppleinen (natürlich auch alle anderen Leinen) sind NICHT dafür da, um sich seinen Hund zu sich heranzuziehen, weil er nicht auf den Rückruf reagiert! Gibst Du Dein Rückrufsignal und ziehst den Hund dann zu Dir, verknüpft Dein Hund das Signal mit etwas unangenehmen und das Rückrufsignal soll, damit es später super funktioniert, nur positive tolle Dinge ankündigen.

Der Rückruf ist für Deinen Hund also wichtig, damit Du ihn aus gefährlichen Situationen schnellst möglich herausholen kannst und ebenso andere Lebewesen damit beschützen kannst.

Rückruftraining ist nichts, was man mal eben so auf die Schnelle nebenher laufen lassen kann. Gerade weil dieses Signal möglichst zuverlässig funktionieren soll, ist ein durchdachtes und kleinschrittiges Training extrem wichtig.


Nicht  nur der Signalaufbau ist wichtig, auch alles was damit und den Trainingssituationen zu tun hat

  • Belohnungen
  • Motivation
  • Körpersprache
  • Ablenkungen
  • Generalisierungen
  • Stresspegel
  • Konsequenzen
  • Wiederholungen

Rückruf Challenge - 30 Tage Rückruftraining


Dein Hund muss den Rückruf in allen erdenklichen Situationen und mit allen möglichen Ablenkungen Stück für Stück kennenlernen

  • Wenn Du den Rückruf nicht kleinschrittig am Mauseloch trainiert hast – dann erwarte nicht, dass er dort funktioniert!
  • Wenn Du den Rückruf nicht kleinschrittig bei Hundebegegnungen trainiert hast – dann erwarte nicht, dass er dort funktioniert!
  • Wenn Du den Rückruf nicht kleinschrittig bei Wildsichtungen trainiert hast – dann erwarte nicht, dass er dort funktioniert!
  • Wenn Du den Rückruf nicht kleinschrittig …
  • Wenn Du den Rückruf nicht kleinschrittig …

Du siehst, Rückruftraining ist sehr aufwendig und braucht seine Zeit!


Merke Dir:

Je besser und kleinschrittiger Du Dein Training aufbaust, desto besser werden Deine Signale später funktionieren! Überstürze nichts – verlange nicht zu früh zu viel!


Ist eine Pfeife als Rückrufsignal sinnvoll?

Als Rückrufsignal die Pfeife zu benutzen ist durchaus sehr sinnvoll.

Selbstverständlich hört Dein Hund die Pfeife über eine große Distanz wesentlich besser. Auch Wind oder andere Geräusche können Dein Rufen schneller übertönen, da ist die Pfeife schon besser.

Da der Pfiff dann auch eher ein besonderes Signal ist, denn Deine Worte hört Dein Hund vermutlich den ganzen Tag, nimmt Dein Hund das Pfeifsignal wesentlich besser wahr.

Es ist kein Problem, sich für den Rückruf verschiedene Signale aufzubauen. Einmal ein Rückrufsignal mit Pfeife und halt einmal ein verbales Rückrufsignal.


Was tun, wenn der Hund beim Rückruf nicht reagiert?

Gerade im Rückruf Webinar, das ich vor einiger Zeit gegeben habe, kam diese Frage sehr oft auf. Die kann man aber nicht generell für alle beantworten. Es kommt ja immer auf die Situation und natürlich auch auf den jeweiligen Hund an.

Nochmal rufen ergibt in der Regel keinen Sinn, wenn Dein Hund ohnehin gerade nicht ansprechbar ist oder gerade einfach nicht kommen „kann“.

Wenn es keine brenzlige Situation ist, kannst Du zur Not einfach etwas warten oder die Laufrichtung wechseln.

Wenn es schnell gehen muss, weil zum Beispiel ein Auto oder ein Traktor kommt, dann gehst Du selbstverständlich hin und holst Deinen Hund freundlich ab. Sicherheit geht vor!


Was aber für alle Hunde in solchen Situationen gilt: 

Training – Training – Training!

Das Training, der Trainingsplan, Belohnungen und alles weitere gehören gut überdacht! Mache Dir Gedanken, WARUM Dein Hund nicht gekommen ist und trainiere daran, dass der Rückruf auch in solchen Situationen gut klappt!

Es liegt nicht an Deinem Hund – es liegt an Deinem Training!

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