4Pfoten on Tour – Coaching für entspannte Hunde & wertvolle Draußenzeiten
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Grundlagen

Die 3 wichtigsten Signale im Hundetraining

Unsere Hunde sollen immer so unendlich viele Signale kennenlernen. Wir trainieren auf Teufel komm raus zig verschiedene Verhaltensweisen, anstatt den Fokus auf die wirklich wichtigen und hilfreichen Signale zu legen.

In dieser Podcastfolge erfährst Du:

  • warum Du auf bestimmte Signale den Fokus legen solltest
  • dass Masse nicht gleich Klasse ist
  • dass gute Signale vor allem Deinem Hund helfen sollten

Trainiere nicht viele Signale, trainiere die wichtigsten Signale

Ist es bei dir auch so, dass du angefangen hast, mit deinem Hund zig verschiedene Signale aufzubauen? Vielleicht den Rückruf? Ein Sitz, ein Platz, ein Blickkontakt, den du über ein Signal abfragst. Aber all diese Dinge sind vielleicht nicht kleinschrittig aufgebaut worden, sodass sie, wenn es wirklich drauf ankommt, einfach nicht funktionieren. Viel zu häufig überschlagen wir uns regelrecht damit, unseren Hunden viele verschiedene Signale beibringen zu wollen. Wir wollen einfach möglichst schnell viel erreichen. Es ist also tatsächlich so, dass wahnsinnig viel Input auf unsere Hunde einprasselt.

Manchmal kommen die Menschen in meinen Welpenkurs und sagen: „Guck mal, mein Hund kann schon Sitz“, „Der Kleine kann schon Platz machen!“ Das freut mich natürlich. Aber alle Signale brauchen zig hunderte Wiederholungen, in zig verschiedenen Situationen, mit zig verschiedenen Erregungsleveln, bis man wirklich sagen kann, es funktioniert recht gut. Kaum ein Hundemensch macht das tatsächlich so. Dann wundern wir uns, warum unsere Signale nicht funktionieren, wenn der Erregungslevel bei unseren Hunden sehr hoch ist. Eigentlich muss jedes einzelne Signal sehr kleinschrittig trainiert werden, es muss mit verschiedenen Ablenkungen trainiert werden, es muss mit verschiedenen Erregungsleveln trainiert werden, damit es dann auch wirklich gut funktionieren kann. Dieses „gut funktionieren“ setzen viele Hundehalter einfach voraus. Es wurde zu Hause geübt, es wurde ohne Ablenkungen geübt und dann wird einfach erwartet, dass die Signale auch anderweitig funktionieren, wenn plötzlich große schwere Ablenkungen da sind oder der Hund gerade einen hohen Erregungslevel hat und das kann nicht funktionieren!

Tatsächlich sollten wir schauen, welche Signale ganz individuell für uns und unseren Hund im Alltag am wichtigsten sind. Was brauchen wir, um den Alltag mit unseren Hunden möglichst entspannt meistern zu können? Wir brauchen nicht viele verschiedene Signale. Wir brauchen eigentlich wenige Signale, die aber möglichst sehr gut funktionieren und uns, aber natürlich auch unserem Hund, eine große Hilfe sind.

Lege den Fokus auf wenige, wirklich wichtige und hilfreiche Signale.

Das Entspannungssignal

Das Entspannungssignal ist ein Wort, was mit Entspannung verknüpft wird und dadurch auch bei hoher Erregung sehr gut als Verhaltensunterbrecher genutzt werden kann. Dein Hund nimmt bei hoher Erregung die normalen Signale nicht mehr wahr, vielleicht bei einer Hundebegegnung, in der er gerade total gestresst ist, dann hast du die Möglichkeit mit diesem Entspannungssignal quasi wieder in das Gehirn deines Hundes durchzudringen. Es senkt den Erregungslevel für einen ganz kleinen Moment, in diesem Moment ist dein Hund wieder ansprechbar, er ist im denkenden Bereich, er kann andere Signale plötzlich wieder wahrnehmen und du kannst ihm viel besser in schwierigen Situationen unterstützen. Er kann somit vielleicht viel besser ein Angebot annehmen, um die Situation zu verlassen oder etwas anderes zu tun und das ist ein ganz wichtiger Schritt um unerwünschtes Verhalten zu unterbrechen.

Das Entspannungssignal kann dir ein wertvoller Helfer sein

  • wenn es um Begegnungen mit stressigen Reizen geht
  • in Angstsituationen
  • bei Aggressionsverhalten
  • wenn dein Hund sich nicht wohlfühlt

Du baust das Entspannungssignal einfach in Ruhe zu Hause auf:

Das Rückrufsignal oder etwas ähnliches

oder etwas Ähnliches, ein anderes Signal, bei dem dein Hund aber zu dir kommt.

Zum einen ist so ein Rückrufsignal natürlich ganz wichtig, wenn wir unseren Hund frei laufen lassen möchten. Ohne recht gut funktionierendes Rückrufsignal, ist ein Freilauf nicht möglich. Schließlich müssen wir verhindern können, dass unser Hund zu anderen Hunden, zu anderen Menschen läuft, dass er Wild hetzt oder einfach andere Dinge tut, die gefährlich sein könnten. Egal ob für unseren Hund, für andere Hunde, für andere Tiere oder Menschen. Je besser dein Rückrufsignal funktioniert, desto entspannter kannst du natürlich auch draußen mit deinem Hund im Freilauf unterwegs sein.

Es muss jetzt nicht zwingend ein Rückrufsignal sein. Vielleicht hast du auch irgendein anderes Signal, was du benutzen kannst und was deinen Hund zu dir holt. Vielleicht liebt dein Hund den Handtouch, wo er mit seiner Nase deine Hand anstößt und er lässt dafür vielleicht tatsächlich alles mal stehen und liegen. Vielleicht hast du auch ein gutes Aufmerksamkeitssignal, mit dem du zum Beispiel erst mal unerwünschtes Verhalten unterbrechen kannst, deinen Hund ansprechbar bekommst und danach dein Rückrufsignal geben kannst.

Lege deinen Fokus also auf ein weiteres wirklich gutes Signal, mit dem Du Deinen Hund auch aus schwierigen Situationen zu dir holen kannst. Wenn wir solch ein Signal haben, was wirklich sehr, sehr gut funktioniert, wie zum Beispiel der Rückruf, dann brauchen wir keine anderen Signale. Wir brauchen keine Signale, die dem Hund sagen, was er nicht tun soll, damit ist dem Hund ja nicht geholfen. Wir brauchen ein Signal, was dem Hund genau sagt, was er bitte tun soll und was wir natürlich auch dementsprechend kleinschrittig und mit Belohnungen und vielen Generalisierungen aufgebaut haben, damit es dann auch möglichst überall klappt. Welches Signal ist das bei dir? Hast du überhaupt so ein Signal, auf das du schon deinen Fokus im Training gelegt hast? Denke daran, wir brauchen nur wenige Signale, die möglichst gut funktionieren.

Verknüpfe dein Rückrufsignal mit vielen verschiedenen Belohnungen, auch mit motivationsgerechten Belohnungen. Schau, was ist deinem Hund wichtig? Setze diese Dinge mit als Belohnung ein. Für Dinge, die nicht möglich sind, schau, dass du dafür passende Alternativen findest. Dein Hund kann Spielzeug hetzen, dein Hund kann Leckerlis hetzen anstatt einen Hasen. Beobachte deinen Hund, was mag er gern, was tut er gern? Was macht er auf den Spaziergängen? Lern erst mal deinen Hund und seine Bedürfnisse kennen und bastele daraus hochwertige Belohnungen für ihn.

Das Markersignal

Dieses Signal sagt deinem Hund jederzeit, dass das, was er gerade tut, richtig ist, dass es toll ist, dass es erwünschtes Verhalten ist und es kündigt deinem Hund gleichzeitig eine Belohnung an. Auf diesem recht simplen Weg lernt dein Hund, welches Verhalten sich für ihn lohnt und er wird es gern häufiger zeigen. Wenn bei uns zu Hause ein neuer Hund einzieht, ist das Erste, was er lernt ist ein Markersignal. Ich kann es innerhalb von wenigen Sekunden direkt einsetzen und direkt erwünschtes Verhalten einfangen.

Das Training mit solch einem Markersignal macht einfach wahnsinnig viel Spaß, es zaubert gute Emotionen in deinen Hund, es zaubert gute Emotionen in dich, du änderst deinen Fokus und ihr seid gemeinsam einfach viel entspannter und glücklicher unterwegs. S


Wenn du also den Fokus auf wenige tatsächlich wichtige Signale legst, die deinen Hund natürlich auch bestmöglich unterstützen, dann seid ihr für den Alltag und für euer Training eigentlich sehr gut gerüstet. Viele Signale zu haben, wovon einige nicht mal ansatzweise gut funktionieren, helfen euch im Endeffekt ja nicht weiter.

Suche dir also ein Signal als guten Verhaltensunterbrecher, bei dem dein Hund weiß, was du von ihm möchtest, was er tun soll, zum Beispiel der Rückruf. Baue ein Entspannungssignal für Situationen mit hoher Erregung auf. Benutze im Alltag und im Training auch ein Markersignal, um deinem Hund jederzeit, auch auf große Distanz, sagen zu können, dass er gerade etwas gut macht. Mit diesen drei Signalen schaffst du ein ganz wertvolles Grundgerüst.

Verrate mir gern, welche drei wichtigsten Signale du für dich und deinen Hund wählst.



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