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Hundebegegnungen

Leinenaggression – was ist das?

Was ist überhaupt eine Leinenaggression? 

Wie der Name schon sagt, geht es um ein aggressives Verhalten, welches der angeleinte Hund anderen Hunden oder zum Beispiel auch Menschen gegenüber zeigt. Läuft der Hund ohne Leine, fallen ihm diese Begegnungen wesentlich leichter und sie können somit auch entspannter ablaufen. 

Natürlich gibt es auch Hunde, die ohne Leine aggressiv auf Artgenossen reagieren, nennt sich dann halt einfach nicht Leinenaggression.  


Warum kann ein Stück Leine sich so auf das Verhalten auswirken? 

Weil die Leine einen nicht unerheblichen Einfluss auf die Körpersprache Deines Hundes und seine Bewegungsmöglichkeiten hat. Die Leine schränkt Deinen Hund also sehr ein. 


Körpersprache 

Oftmals ist für einen angeleinten Hund keine langsame und freundliche Annäherung an den Artgenpossen möglich. 

Eine freundliche und entspannte Hundeannäherung läuft in der Regel langsam und schon gar nicht frontal aufeinander zu ab. Die Hunde zeigen zwischendurch durchaus immer wieder nette freundliche Gesten (Beschwichtigungssignale) wie zum Beispiel den Kopf wegdrehen, sich abwenden, einen kleinen Bogen laufen oder mal die Nase zum Schnüffeln runternehmen. 

Natürlich vorausgesetzt, Dein Hund hat überhaupt Interesse an Sozialkontakt mit Artgenossen. Es gibt ja auch Hunde, die zu anderen Hunden einfach Abstand haben möchten und auf Kontakt liebend gern verzichtet. 

Genau diese Hunde, die einfach mehr Abstand benötigen, werden häufig von ihren Menschen viel zu nah an Artgenossen herangeführt. Sie können diesen Situationen, die sie gar nicht haben wollen, einfach nicht aus dem Weg gehen, weil wir Menschen es zu häufig einfach nicht kapieren. Dann bleibt diesen Hunden halt nichts anders übrig, als laut zu sagen: “Hey, Du Idiot, rück mir nicht auf die Pelle!” 

Also auch die Tatsache, dass Dein Hund zu einem anderen Hund hinzieht, heißt nicht zwingend, dass er netten Kontakt pflegen möchte, sondern es kann auch ein Zeichen dafür sein, dass er den Artgenossen einfach “vergraulen” möchte, weil er ihn nicht in seiner Nähe haben will. Was soll er auch tun? Der Situation großräumig aus dem Weg gehen ist ihm aufgrund der Leine ja gar nicht möglich. Dann muss er seine Bedürfnisse halt anderweitig kundtun, mit den Dingen, die ihm zur Verfügung stehen. 

 

Leinenaggression - was ist das?


Frust 

Etwas nicht bekommen zu können, ein Bedürfnis nicht erfüllen zu können, was einem gerade aber sehr wichtig ist, das lässt in uns drinnen Frust entstehen. Genauso ist es bei Deinem Hund auch. 

Eventuell ist Dein Hund wirklich ein voll netter Kumpel, er mag andere Hunde, er hat gern Kontakt zu den Artgenossen und dieser Kontakt ist ihm sehr wichtig. Aber – es geht nicht immer und außerdem ist da ja auch noch die Leine am Hund! Und Zack ist der Frust da. Auch dieser Frust kann sich durch ein lautes Theater und Gezerre an der Leine äußern.   Je nach der Frusttoleranzgrenze Deines Hundes, kann dieser Frust dann auch mal in Aggression umschlagen, also durchaus auch gefährlich werden. 

Den Frust einfach aushalten zu müssen ist kein guter Ansatz, denn dies bietet Deinem Hund keine Lösungsmöglichkeit mit den Situationen besser umgehen zu können. 

Tatsächlich können auch schlecht geführte Welpenspielstunden mit Ursache für dieses Frustrationsthema bei Hunden sein. Zu häufig wird dort gelernt, das andere Hunde immer Action, Toben und Interaktion bedeuten. So kann es passieren, dass später schon allein der Anblick eines Artgenossen diese Erwartungshaltung auslöst, die dann aber nicht mehr erfüllt werden kann. 


Bei uns lernen die Welpen, dass sich ruhiges Verhalten im Beisein von Artgenossen für sie lohnt und nicht, dass dann Halligalli angesagt ist. 

Natürlich muss Dein Hund in gewissen Situationen an der Leine laufen, eventuell sogar immer. Es ist also definitiv keine Lösung, bei Leinenaggression die Leine einfach abzumachen. Eventuell möchte der andere Hund ja auch gar keinen Kontakt, das solltest Du immer respektieren. Denke bitte immer mit an die anderen Hunde. 


Du musst lernen, Deinen Hund erstmal zu verstehen, ihn lesen lernen und ihn dann möglichst gut unterstützen, um ihm zeigen, dass Ihr gemeinsam diese Situationen auch anders angehen könnt. 

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