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Körpersprache

Freeze – Wenn Dein Hund einfriert

Letztens haben wir uns mit den 4 Konfliktstrategien Deines Hundes beschäftigt. Befindet sich Dein Hund in einem Konflikt, hat er 4 verschiedene Möglichkeiten darauf zu reagieren: Fight, Flight, Flirt und Freeze. 

Eine Möglichkeit auf Konflikte zu reagieren ist also das Freeze bzw. Einfrieren.

Beim Einfrieren wird Dein Hund total steif, Du siehst für einige Millisekunden oder manchmal auch länger keinerlei Bewegung in ihm. Aber nicht nur Dein gesamter Hund kann einfrieren, sondern durchaus auch nur einzelne Körperteile, wie zum Beispiel die Rute, das Gesicht oder die Beine. Ein Freeze kann durchaus auch mehrfach hintereinander auftreten. Häufig ist das Einfrieren so kurz, dass es uns Menschen schwerfällt, es überhaupt wahrzunehmen.

Das Freeze ist bei Deinem Hund nicht willentlich steuerbar. Dein Hund kann sich das Freeze also nicht bewusst aussuchen, sondern es entsteht aufgrund seiner emotionalen Lage im Gehirn und tritt aufgrund eines bestimmten Auslösers in einer aktuellen Situation auf. Während des Einfrierens schaut Dein Hund diesen Auslöser meistens an. Checke also, wo der Blick Deines Hundes hingeht, wenn er mal einfriert.

Schau dir das von Hannah gemachte Video von ihrem Lani an, an mehren Stellen sind Konfliktverhalten und auch unter anderem mehrfaches kurzes Einfrieren zu sehen. Na, kannst Du es erkennen?


Auch während des Einfrierens steht das Gehirn Deines Hundes nicht still. Selbstverständlich werden weitere Infos aus der Umwelt aufgenommen, die entweder zum Entspannen der Situation beitragen können, zum Beispiel wenn der Auslöser sich abwendet und verschwindet, oder die dazu führen können, dass Aggressionsverhalten gezeigt wird, wenn zum Beispiel Flight/Flüchten nicht möglich ist, aber der Auslöser näher kommt oder bedrohlicher wirkt. Das Gehirn Deines Hundes sucht also auch während dem Einfrieren nach einer guten Lösungsstrategie.

Aus einem Freeze kann Dein Hund auch jederzeit eine andere ihm mögliche Strategie wählen (Fight, Flight, Flirt), um mit der Situation klarzukommen.

Wenn Dein Hund einfriert, bedeutet das nicht zwingend etwas Schlimmes. Eventuell wählt er als nächste Strategie einfach ein simples Rausgehen aus der Situation oder ein Abwenden und der Konflikt kann sich in Luft auflösen. Du kennst Deinen Hund am besten, Du kannst die akute Situation am besten einschätzen, wenn Du weißt, dass Dein Hund eine kurze Lunte hat und nach einem Freeze häufig in Aggressionsverhalten (Fight) verfällt, solltest Du in dieser Situation etwas tun, ihn unterstützen und somit bitte ausschließlich freundlich verhindern, dass Aggressionsverhalten auftritt.


Freeze und es könnte knallen – was Du tun kannst 

Wenn bei Deinem Hund die Wahrscheinlichkeit von Aggressionsverhalten nach einem Freeze groß ist, dann solltest Du ihn unterstützen. Du kannst Deinen Hund freundlich ansprechen, ein Signal abfragen, eventuell kann er es ja umsetzen und sich aus der Situation lösen, Du kannst Dein Entspannungssignal geben, sodass er sich dann eventuell von allein Abwenden oder eine von Dir angebotene Alternative leichter annehmen kann oder Du kannst ganz simpel einfach mal in das Freeze reinmarkern mit Deinem Markersignal. Wenn Dir das Training mit Markersignalen vertraut ist, dann weißt Du, dass Dein Marker die Emotionen bei Deinem Hund verbessert. Das ist genau das, was Du in dem Moment erreichen möchtest.


Freeze – was Du niemals tun solltest 

Während Dein Hund eingefroren ist, wirke bitte niemals unangenehm auf ihn ein. Dein Hund steckt ohnehin gerade schon in einem Konflikt und weitere unangenehme Auslöser können das Fass zum Überlaufen bringen und machen Aggressionsverhalten somit nur noch wahrscheinlicher. Alles, was unangenehm ist, Deinen Hund auch nur minimal erschrecken könnte, zum Beispiel ein Antippen, Leine Rucken oder Ziehen, Schimpfen oder ähnliches, solltest Du in solchen Situationen bleiben lassen.


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