Sehen Deine Hundebegegnungen chaotisch aus?
Schmeißt Dein Hund sich kläffend in die Leine, weil er auf Artgenossen keinen Bock hat oder Frust schiebt, weil er nicht hin kann?
Stress total für Dich – aber auch für Deinen Hund!
Bekommst Du dann auch immer so hilfreiche Tipps wie:
- „Du musst das regeln!“
- „Du musst Dich durchsetzen!“
- „Du musst einfach nur Sicherheit ausstrahlen!“
Was genau heißt das nun aber für Dich… Für Deinen Hund…?
Soll das etwa bedeuten:
- Du führst Deinen Hund total souverän durch solche Situationen durch
- Dein Hund hat sich an der Leine einfach zu benehmen
- Du bist der Chef und Dein Hund hat Dich nicht zu beschützen
- Du bist der Chef und entscheidest, wo Ihr lang geht
- Dein Hund hat einfach nichts zu bestimmen???
Hilft das Deinem Hund irgendwie in solch einer Situation? Nein!
Warum das Deinem Hund null hilft!
Dein Hund hat einen Grund für sein Verhalten an der Leine. Vielleicht möchte er Artgenossen einfach nicht so dicht in seiner Nähe haben, er ist unsicher mit anderen Hunden. Auch das kann verschiedene Gründe haben: zum Beispiel schlechte Erfahrungen, Schmerzen, Fehlverknüpfungen oder die körpersprachliche Einschränkung durch die Leine. Natürlich gibt es auch Hunde, die sooo gern zum anderen Hund hin wollen und Kontakt aufnehmen möchten. Sobald sie merken, dass dies an der Leine ja nicht möglich ist, kann je nach Hund schnell Frust aufkommen, der Hund kann sein aktuelles Bedürfnis nicht befriedigen. Bei manchen Hunden kann Frust auch mal schnell in Aggression umschlagen – und schon hast Du auch hier einen rebellierenden Hund an der Leine.
Egal was nun die wirkliche Ursache ist, überlege mal, ob Dein Hund sich in solch einer Situation wohler fühlt, er entspannter ist, seine Unsicherheit verschwindet, weil Du Dich durchsetzt, weil Du zu bestimmst, weil Du souverän voranmarschierst… Weil Du das ja regelst? Vermutlich nicht! Emotionen gegenüber Artgenossen ändern sich nicht, weil der Hund nichts zu melden hat. Ganz im Gegenteil…
Dein Hund kann sich nicht auf Dich verlassen, weil…
- Du ihn in diese Situation reingeführt hast, obwohl Du weißt, was passiert
- Du nicht auf seine vorherigen Körpersignale entsprechend reagiert hast
- Du aus vorherigen Situationen anscheinend nicht gelernt hast, dass Dein Hund sich bei zu dichten Hundebegegnungen einfach nicht wohl fühlt
- Dein Hund immer wieder die Erfahrung macht, dass ihm das Theater an der Leine hilft, er zum Ziel kommt (der andere verschwindet) oder er seinen Frust abladen kann
Du hast also rein gar nichts „geregelt“, sondern Du hast es „provoziert“!
Für Deinen Hund etwas zu regeln sieht zum Beispiel eher so aus:
- Rücksicht auf seine Emotionen nehmen
- Ihn nicht in unangenehme Situationen zwingen
- Also auch dafür Sorge zu tragen, dass andere Hunde nicht zu nah an Euch herankommen
- Im Notfall solche Entscheidungen treffen, die Deinem Hund schnellst möglich helfen und ihn unterstützen
- Die Körpersprache Deines Hundes verstehen, um die richtigen Entscheidungen rechtzeitig treffen zu können
- „Für“ solche Situationen trainieren – nicht „in“ den Situationen
Dann merkt Dein Hund, dass Du das wirklich regelst, dass Du die richtigen Entscheidungen triffst und dass er sich auf Dich wirklich verlassen kann!
Was lernt Dein Hund also dabei:
- Du nimmst Rücksicht auf seine Bedürfnisse
- Er muss nicht in diese unangenehme Situation hinein
- Wenn doch, kannst Du Deinen Hund optimal unterstützen
- Er kann sich auf Dich verlassen
- Du entscheidest zum Wohle Deines Hundes