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HundebegegnungenMarkertraining

Click für Blick – Dein Start für entspannte Hundebegegnungen

Vielleicht hast Du von Click für Blick schon mal gehört, aber konntest Dir nicht wirklich was darunter vorstellen… Click für Blick, was soll das bedeuten? Etwa, dass Dein Hund Dich angucken soll? Nein, genau das ist es nämlich nicht!

Click für Blick steht für ein freundliches Training an allen möglichen Reizen für Deinen Hund. Das können Menschen, Katzen, Rehe, Hasen oder halt alles sein, was für Deinen Hund einen Reiz darstellt, auf welchen er mehr oder weniger stark reagiert.

Hier und heute kümmern wir uns um das Thema Hundebegegnungen.


Der Click…

steht zum Beispiel für den Click eines Clickers oder natürlich auch stellvertretend für jedes andere Markersignal.

Sofern Du das Markersignal vorher mit Deinem Hund aufgebaut hast, gibt es ihm jederzeit die Info, dass er gerade erwünschtes Verhalten zeigt. Da es zuverlässig eine Belohnung ankündigt, weiß Dein Hund, dass sich das Verhalten, welches quasi gemarkert wird, gerade für ihn lohnt.

Der Click transportiert somit die Information an Deinen Hund „Hey, prima, genau das Verhalten lohnt sich, Deine Belohnung kommt jetzt!“

Wenn Du die richtigen Belohnungen dabei einsetzt, bekommst Du recht schnell mehr von dem Verhalten, welches Du häufig clickst/markerst.


Der Blick…

steht hier für das, was beim Training an Hundebegegnungen erstmal gemarkert wird. Nämlich hier der noch ruhige Blick zum anderen Hund. Voraussetzung dafür ist natürlich, dass Dein Hund den anderen Hund wirklich ruhig anschauen kann. Da bist Du gefragt!

Wenn Du an Hundebegegnungen trainieren möchtest, musst Du dafür sorgen, dass Dein Hund überhaupt erstmal erwünschtes Verhalten, welches Du dann markern kannst, zeigen kann. Wenn zum Beispiel 5 Meter für Deinen Hund schon zu dicht sind, er sich dabei schon in die Leine schmeißt, dann trainiere erstmal mit ein paar Metern mehr Abstand. Wenn Dein Hund schon unerwünschtes Verhalten zeigt, kannst Du nicht mehr wirklich was erwünschtes trainieren.

Sorge also dafür, dass Du im passenden Abstand „Click für Blick“ anwenden kannst.



Die Umsetzung von Click für Blick

Dein Start für das Verhalten „Hunde ruhig anschauen“:

  1. Hund wahrnehmen/anschauen
  2. Markern
  3. Deinen Hund möglichst motivationsgerecht belohnen
Leinenaggression - Training Hundebegegnungen - Click für Blick

 

Motivationsgerecht belohnen – was ist das denn jetzt?

Du musst überlegen, warum Dein Hund in die Leine schmeisst! Was ist die Motivation hinter diesem Verhalten?

Eventuell ist Deinem Hund die Distanz einfach zu gering, er ist unsicher und möchte einfach mehr Abstand haben. Klasse – soll er als Belohnung bekommen! Präsentiere einen Keks so, dass Ihr damit Abstand zum Hund aufbaut. Vielen Hunden ist der Keks dann auch total egal, auf die Distanzvergrößerung kommt es an.

Vielleicht möchte Dein Hund aber auch gern freundlich Kontakt zum Artgenossen aufnehmen oder mit ihm Toben. Natürlich geht das in den meisten Fällen nicht. Probiere aus, was für Deinen Hund eine tolle Belohnung für das ruhige Schauen sein kann: kleine Distanzverringerung, Toben mit Dir, dem Geruch des anderen Hundes nachschnüffeln, wenn dieser vorbei gegangen ist…

Click für Blick Hundebegegnungen

 

Click für Blick – warum es funktioniert

Was beim Training passiert:

  • Du verstärkst erwünschtes Verhalten
  • Du verhinderst unerwünschtes Verhalten
  • Dein Hund zeigt das erwünschte Verhalten häufiger
  • Das unerwünschte Verhalten kann sich nicht weiter festigen
  • Dein Hund setzt sich bewusst mit der Situation auseinander
  • Du verbesserst die Emotionen Deines Hundes
  • Die Erwartungshaltung Deines Hundes ändert sich
  • Andere Hunde werden mit etwas Positivem von Dir verknüpft
  • Dein Hund lernt, sich von allein für ein anderes sich lohnendes Verhalten zu entscheiden


Sich mit dem Reiz auseinandersetzen…

und ihn nicht mehr als gefährlich oder Stressor wahrzunehmen – das ist es, was wir mit dem Click für Blick erreichen möchten.

Für Deinen Hund ist es wichtig, den anderen Hund wahrzunehmen, ihn auf Distanz abchecken zu können, was tut er, kommt er näher, wie ist seine Körpersprache, ist er eine Gefahr…

Wenn Du von Deinem Hund einforderst, dass er nur Dich in solch einer Situation anschaut, fehlen ihm alle diese für ihn wichtigen Informationen. Du arbeitest gegen die Natur Deines Hundes – Sicherheit ist wichtig – das macht also keinen Sinn!


Was Du brauchst, ist nicht Masse – sondern Klasse

Sorge für einige gute Hundebegegnungen und dann ist erstmal Pause angesagt. Lasse Deinen Hund ein paarmal hinschauen, solang er dabei entspannt bleiben kann und dann kannst Du die Situationen erstmal verlassen.

Versuche ganz bewusst solchen Situationen aus dem Weg zu gehen, die Dein Hund noch nicht schaffen kann. Hey, das ist erlaubt! Unerwünschtes Verhalten festigt sich jedes Mal und Du brauchst länger, um am erwünschten Verhalten zu trainieren.

Grenzen setzen im Hundetraining


Der Alltag ist verhext

Oft kann man gar nicht so vorausschauend unterwegs sein und jede nicht ruhig ausgehende Hundebegegnung vermeiden.

Wichtig ist, dass Du solche schlecht verlaufenden Hundebegegnungen möglichst schnell verlässt und nicht mit zusätzlich unangenehmen Stressoren wie Schimpfen, Rucken oder Stupsen auf Deinen Hund einwirkst.

Dein Hund fühlt sich schlecht, sein Stresspegel ist oben, weil er zum Beispiel einfach mehr Abstand zum anderen Hund möchte, seine Individualdistanz ist unterschritten. Wir unterscheiden immer zwischen Emotionen und Verhalten – sind zwei verschiedene Dinge. Du kannst Emotionen nicht wegstrafen – unmöglich! Du änderst also mit Strafe niemals die negative Emotion Deines Hundes, die er den anderen Hunden gegenüber hat.

Wichtig:
Schau immer auf die Emotionen, die ein Verhalten auslösen – dort musst Du beim Training ansetzen! Ändern sich die Emotionen ins Positive, kann sich auch das Verhalten nachhaltig ändern!


Click für Blick ist der erste Schritt zu ruhigeren Hundebegegnungen

Click für Blick ist in der Regel keine Dauerlösung. Schleichen sich noch Fehler mit ein, bekommt man im ungünstigen Fall einen Hund, der andere Hunde noch mehr anstarrt.

Eigenständiges Abwenden, Alternativverhalten, gute Abbruchsignale, Entspannung und einiges mehr gehören zwingend mit zu einem guten Training an Hundebegegnungen

Zum Einstieg ist Click für Blick einfach nur ideal!

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