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Rückruf

5 wichtige Tipps, die Deinen Rückruf verbessern

Das Rückrufsignal ist mit eins der ganz wichtigen Signale im Hundetraining

Ein gut funktionierender Rückruf kann vor Gefahren schützen, ein toller Verhaltensunterbrecher sein oder auch – man glaubt es kaum – einfach nur Spaß machen!

Voraussetzung für ein gutes Rückrufsignal ist immer, dass Du dieses gut, kleinschrittig, mit nach und nach steigenden Ablenkungen und individuellen Belohnungen aufbaust. Wenn Dein Rückrufsignal nicht funktioniert, liegt das nicht an Deinem Hund!

Viel zu oft gibt es kleine Fehler im Aufbau, zum Beispiel Belohnungen, die nicht wirklich welche sind oder viel zu große Trainingsschritte. So kann es nicht funktionieren!

Hier habe ich ein paar wichtige Tipps für Dich, die Deinen Rückruf verbessern. Überlege, ob der ein oder andere Hinweis auf Dich und Deinen Hund zutrifft und setze ihn um…


Benutze Dein Rückrufsignal nicht nur dann, wenn es wirklich einen Grund gibt!

Hast Du vielleicht auch so einen Hund, der nach Deinem Rückruf erstmal die Gegend scannt, ob es da was Interessantes zu entdecken gibt?

Viel zu häufig rufen wir die Hunde zu uns heran, wenn es gerade einen triftigen Grund dafür gibt. Menschen oder anderen Hunde tauchen auf, Dein Hund hat Wild entdeckt oder die Katze kommt um die Ecke… Natürlich entsteht da bei Deinem Hund ganz schnell die Verknüpfung „Rückruf = Ablenkung“. Das ist mehr als ungünstig und Du solltest diese Verknüpfung quasi wieder „löschen“.

Benutze Dein Rückrufsignal in 80% der Fälle immer dann, wenn es eigentlich gerade keinen Grund für einen Rückruf gibt. „So häufig?“, denkst Du jetzt eventuell… Aber ja, nur in 20% der Fälle sollte Dein Rückruf erfolgen, wenn es wirklich nötig ist.


Belohne Deinen Hund auch motivationsgerecht!

Wenn Du Deinen Hund nach einem Rückruf belohnst, ist das schon mal ein guter Ansatz.

Hast Du Dir mal Gedanken gemacht, ob Du abwechslungsreich oder sogar auch motivationsgerecht belohnst? Hast Du Dir mal Gedanken gemacht, ob die Belohnungen Deinem Hund wirklich „wichtig“ sind? Dein Hund kommt nicht als lauter Nächstenliebe beim Rückruf zu Dir geflitzt. Das ist Wunschdenken! Verhalten muss sich für Deinen Hund lohnen, sonst wird es nicht gezeigt!

Überlege also, was Deinem Hund wichtig ist. Was mag er gern, eventuell mal Kekse, mal Kekse hetzen oder suchen, eventuell einen Ball hetzen oder den Futterbeutel suchen und apportieren… Oder aber auch mal zu einer tollen Schnüffelstelle, zum Hundekumpel oder ab in den Bach dürfen.

Welche Verhaltensweisen sind Deinem Hund wichtig? Eventuell etwas Fressen, Zerkauen, Zerlegen, Zerrupfen, Hetzen, mit der Nase suchen, mit den Augen beobachten, sich an Dich ran drücken, hinter Dir verstecken, Distanz zu Angstauslösern aufbauen…

Bedenke:
Oftmals sind die fiesesten Ablenkungen die besten Verstärker/Belohnungen!


Rückruf Challenge - 30 Tage Rückruftraining


Trainiere die Situationen, in denen der Rückruf später klappen soll!

Du musst den Rückruf mit Deinem Hund in all den Situationen trainieren, in denen er später klappen soll.

Wenn Dein Rückruf auf Deiner Gassistrecke ohne Ablenkungen funktioniert, ist das klasse – heißt aber für alle anderen Situationen noch gar nichts! Hunde lernen situationsbezogen. Das heißt, ein funktionierender Rückruf ohne Ablenkungen ist keine Garantie dafür, dass er auch mit Ablenkungen funktioniert. Andere Situation, andere Reize, schnellere Reize, mehr Selbstbeherrschung… Besseres Training!

Erstelle Dir eine Ablenkungsliste!
Frage Dich, was sind für Deinen Hund alles Ablenkungen, bei denen der Rückruf später eingesetzt werden könnte. Eventuell gehören andere Hunde, Hasen, Pferdeäpfel, alte Brötchen, Wildspuren, Hundehäufchen oder ähnliche Dinge auf Deine Ablenkungsliste. Diese ist ja von Hund zu Hund total verschieden.

Sortiere die Ablenkungsliste nach Schwierigkeitsstufen. Fange mit der leichtesten Situation an und ende mit der für Deinen Hund größten Herausforderung.

In dieser Ablenkungsliste arbeitest Du Dich dann mit Deinem Hund langsam und Schritt für Schritt nach oben. Erst wenn die vorherige Situation super klappt, wechselst Du zur nächsten Ablenkung.

Alles, was möglichst klappen soll, musst „Du“ trainieren!


Nach dem Rückruf passieren ausschließlich angenehme Dinge!

Ist das Ankommen bei Dir mit unangenehmen Konsequenzen verknüpft, wird Dein Hund nicht wirklich gern zu Dir kommen!

Schau genau, was passiert, wenn Dein Hund bei Dir angekommen ist. Achte dabei auch auf Kleinigkeiten, die Dir bisher vermutlich so noch gar nicht bewusst waren.

Hier gebe ich Dir ein paar Beispiele für unangenehme Dinge nach dem Rückruf, welche ich recht häufig bei Mensch/Hund-Teams beobachten kann…

  • Über den Hund beugen
  • Dem Hund den Kopf tätscheln
  • Den Hund streicheln (passt nicht immer)
  • Den Belohnungshappen ins Mäulchen quetschen
  • Das Spielzeug ins Gesicht drücken
  • Den Hund anleinen
  • Den Hund schimpfen…

Überlege also, was für Deinen Hund wirklich angenehm ist und achte darauf, auch die Belohnungen freundlich und mit einer netten nicht bedrohlichen Körpersprache zu präsentieren.

Lass Dich doch bei Gelegenheit mal beim Rückruf filmen!


Bringe Verständnis auf, wenn es mal nicht klappt!

Dein Hund ist ein eigenständiges Lebewesen – genau wie Du! Bist Du fehlerfrei und „funktionierst“ zu 100 Prozent?

Wann immer Dein Hund das Rückrufsignal nicht ausführt, hat es einen wichtigen Grund:

  • Signal noch nicht gefestigt
  • Stresslevel zu hoch
  • Ablenkung noch zu schwer
  • Falsche Belohnungen/Verstärker im Training benutzt
  • Anderes Bedürfnis gerade wichtiger
  • Zurückkommen wird als gefährlich eingestuft…

Überlege immer, woran es liegen könnte, checke Dein Training und mache Dir Gedanken, was „Du“ besser machen kannst!

Wenn Dein Hund beim Rückruf nicht kommt, überlege, was Du für andere Möglichkeiten hast:

  • Anderes Signal
  • Freundlich abholen
  • Schleppleine bei Bedarf dran lassen

Dein Hund hat also logischerweise auch eigene Bedürfnisse, denen er nachgehen möchte. Er ist keine Maschine, die zu funktionieren hat!

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