Angst schützt uns vor Gefahren, vor Leichtsinnigkeit und davor falsche Entscheidungen zu treffen. Angst ist in manchen Situationen überlebenswichtig, sie ist ein Selbstschutzmechanismus. Es gibt erlernte Angstauslöser, aber auch angeborene Angstauslöser.
Beutetiere haben z.B. angeborene Ängste vor Beutegreifern. Selbst Laborratten, die nie Kontakt mit der Außenwelt haben, zeigen Angstreaktionen, wenn sie den Geruch von Katzen wahrnehmen oder Beutegreifer erkennen. Diese Ängste sind natürliche Ängste – unkonditioniert. Sie werden auch ohne negative Erfahrungen ausgelöst. Bei uns Menschen zum Beispiel die Angst vor Spinnen oder Ratten. Man hat nie negative Erfahrungen mit diesen Tieren gemacht, dennoch haben viele von uns Angst davor.
Angstverhalten dient in der Regel der Vergrößerung der Distanz zum Auslöser.
Führt zum Beispiel Flüchten zum Erfolg, wird der Hund das Verhalten häufiger zeigen. Führt das Flüchten nicht zum Erfolg, wird anderes Verhalten gezeigt, dass dem Hund in diesem Moment hilft die Situation zu bewältigen.
Die Angst vor plötzlichen, lauten Geräuschen ist angeboren. Allerdings fallen die Reaktionen darauf von Hund zu Hund unterschiedlich aus.
Angst ist eine Emotion, sie entsteht im Gehirn und ist verantwortlich für das Angstverhalten und die Angstreaktionen, die wir außen am Hund durch Körpersignale oder Verhalten erkennen können.
Aber: Emotionen lassen sich verändern!
Schau Dir mein Video dazu an:
Angst lässt sich durch etwas „Angenehmes“ nicht verstärken!
- Angst ist eine Emotion – kein Verhalten!
- Verhalten wird durch angenehme Konsequenzen verstärkt.
- Negative Emotionen werden durch angenehme Faktoren weniger.
- Was immer Deinem Hund guttut, ist erlaubt!
- Aber es gibt einiges zu beachten…
Allein Dein Hund bestimmt, was in diesen Angstsituationen für ihn angenehm oder unangenehm ist. Je besser Du Deinen Hund lesen kannst, desto eher kannst erkennen, ob ihm Dein Trösten auch wirklich guttut. Denn tut es ihm nicht gut und er empfindet es als unangenehm, besteht durchaus die Gefahr, dass Du die Angst stärker werden lässt.
Selbst Dinge oder Situationen, mit denen Dein Hund nie Probleme hat, die er ansonsten sogar als angenehm empfindet, können plötzlich als unangenehm empfunden werden.