Das Drohverhalten unserer Hunde gehört mit zu den sogenannten agonistischen Verhaltensweisen. Darunter versteht man alle Verhaltensweisen, die als Reaktion auf eine Bedrohung gezeigt werden. Diese können Droh- oder Angriffsverhalten sein und auch defensive Verhaltensweisen wie Fluchtverhalten.
Drohverhalten hat das Ziel, eine Distanzvergrößerung durch das Gegenüber zu erreichen oder aufrecht zu erhalten bzw. das Gegenüber zu vertreiben. Drohverhalten soll Verletzungen und Auseinandersetzungen vermeiden, es ist die Bitte nach Abstand. Das Drohen ist, wie auch das Angriffsverhalten, ein völlig normales Verhalten bzw. eine Kommunikationsmöglichkeit unserer Hunde.
Wenn wir einen Blick auf die Eskalationsleiter werfen, dann sehen wir, dass es bereits vor dem Drohen viele Anzeichen gibt, die darauf hindeuten, dass für unseren Hund etwas nicht passt und er Unterstützung benötigt.
Leider sind wir Menschen so gestrickt, dass wir diese kleinen feinen Signale häufig nicht wahrnehmen, sondern erst reagieren, wenn unser Hund Zähne zeigt, knurrt oder schnappt. Das sind dann Verhaltensweisen, die bedauerlicherweise viel zu häufig bestraft werden, was sehr gefährlich ist, Kommunikation darf niemals bestraft werden. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass unsere Hunde diese bestraften Signale dann überspringen und zum Beispiel direkt zubeißen. Denke immer daran, Dein Hund hat mit diesem Verhalten etwas mitzuteilen.
Beim Drohverhalten können wir zwischen der offensiven Drohung und der defensiven Drohung unterscheiden.
Defensives Drohen wird gezeigt, wenn ein Hund sich einer bedrohlichen Situation ausgesetzt fühlt und keine Möglichkeit zur Distanzvergrößerung, Ausweichen oder Flucht hat. Offensives Drohen sehen wir, wenn ein Hund sich von einer Situation gestört oder bedroht fühlt und durch dieses Verhalten zeigt, dass er selbstsicher und auch zu Aggressionsverhalten bereit ist.