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HundebegegnungenKörpersprache

Hinlegen & Lauern bei Hundebegegnungen

Vielleicht kennst Du diese Hunde, die sich bei Hundebegegnungen, gerade bei den sehr frontalen, wie festgetackert auf den Boden legen und den anderen Hund fixieren und nicht selten dann, wenn der Artgenosse auf fast gleicher Höhe ist, aufspringen und auf ihn zu sprinten.

Eventuell hast Du Dich aber auch gefragt, warum genau Dein Hund das so macht, was die Ursache für dieses Verhalten ist und was Du nun eigentlich tun kannst, wenn Dein Hund diese Position einnimmt, auf keins Deiner Signale reagiert und irgendwie nicht mehr ansprechbar erscheint.

Das Hinlegen an sich kann natürlich verschiedene Gründe haben. Manchmal legen sich die Hund auch einfach nur hin, um für den anderen Hund etwas freundlicher zu wirken. Dann sehen wir aber keine große Anspannung im Hund, eventuell ist der Rücken ein wenig gebogen, die Ausrichtung nicht zu frontal, die Hüfte abgekippt, der Blick wird immer wieder abgewendet, wir sehen dann halt kein Lauern.

Je steifer, gerader, frontaler der Hund liegt, deutet das eher darauf hin, dass sein Erregungslevel recht hoch ist. Er kann den Blick häufig nicht vom Artgenossen abwenden, liegt kerzengerade Richtung Artgenosse auf dem Boden, häufig inklusive der Rute, die Vorderbeine liegen gerade nach vorne nebeneinander, die Hinterbeine sind häufig so angelegt, dass ein schnelles Aufspringen möglich ist, er fixiert den anderen Hund mit den Augen, manchmal wird der Hals lang, der Kopf auf Rückenhöhe geht nach vorne, die Ohren sind nach vorne und oben ausgerichtet. Auch der geschlossenen Fang lässt uns wissen, dass der Hund sehr angespannt ist. Übrigens kann dieses „Lauern“ aber auch im Stehen stattfinden.

Was können wir nun an diesem Verhalten erkennen:

  • der Hund möchte dem anderen Hund signalisieren „Bleib weg!“
  • der Hund möchte kommunizieren, dass ihm die Art der Annäherung zu schnell, zu frontal oder zu bedrohlich ist, er möchte eine angenehmere Annäherung damit erreichen
  • der Hund hat noch keine andere Möglichkeit kennengelernt, wie er sich in diesen Situationen anders verhalten kann

Je nach Hund und je nach Situation kann der weitere Verlauf nach dem Aufspringen dann zum Beispiel eine deutlichere Kommunikation sein, damit der Artgenosse auf Abstand geht, zum Beispiel Bellen, Knurren, Zähne zeigen oder unser Hund geht in das Fiddeln über, was nicht selten mit einer Spielaufforderung verwechselt wird, weil er mit dieser Situation
überfordert ist.


Häufig hat der Artgenosse, der auf den liegenden Hund zukommt, keine andere Wahl als weiter auf ihn zuzugehen, weil sein Mensch ihn weiter auf den Hund zuführt. Vermutlich würde er viel lieber etwas ausweichen, Geschwindigkeit rausnehmen, sich mal abwenden, Abstand aufbauen, einen Bogen gehen. Wann immer Du also mit Deinem Hund in diese Situation kommst, dass Dein Hund so belauert und fixiert wird, überlege, wie Du diese frontale Konfrontation vermieden/umgehen oder einfach etwas angenehmer gestalten kannst. Du tust jedem der Hunde damit eine großen Gefallen.

Wenn Dein Hund sich bei Hundebegegnungen lauernd auf den Boden legt, dann trainiere anderweitig mit ihm daran, dass es auch anders geht. Da werden Dir Click für Blick und ein gut aufgebautes Entspannungssignal eine große Hilfe sein.

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