4Pfoten on Tour – Coaching für entspannte Hunde & wertvolle Draußenzeiten
Image default
Antigiftködertraining

Antigiftködertraining – Gefundenes anzeigen und nicht fressen! Teil 1

Sich auf alles Fressbare am Boden zu stürzen ist etwas, das viele Hundebesitzer stört, aber für Hunde ein völlig normales Verhalten ist.

„Hey, da liegt was leckeres – also fressen, bevor es wer anders tut!“

Das ist in etwa so, wie wenn wir einen Geldschein auf dem Boden finden, den würden wir doch auch einstecken oder? Fressen ist also ein völlig normales Verhalten für Hunde, es ist ja schließlich auch überlebenswichtig.

Da kommt man mit Verboten oder Strafen nicht weit, denn so wird der Hund nur raffinierter. Er weiß genau, wann wir in der Nähe sind, ihn beobachten und eingreifen können. Und mal ganz ehrlich, der Hund hat viel schneller was in der Nase und nochmal schneller gefressen, bevor wir Menschen überhaupt bemerken, dass da was leckeres rumliegt.

Es macht also großen Sinn, dem Hund beizubringen, das was er findet, durch ein bestimmtes Verhalten anzuzeigen. Der Hund teilt seinem Besitzer zum Beispiel durch ein Sitz mit: „Guck mal hier, ich habe was gefunden!“ Hört sich unrealistisch an? Geht aber wirklich!

Was Du zum Training brauchst:

  • Leine
  • Brustgeschirr
  • Clicker oder Markerwort (Infos hier)
  • tolle Kekse
  • langweilige Kekse

Sichere Deinen Hund über die Leine am Brustgeschirr. Du musst damit rechnen, dass Dein Hund sich gerade am Anfang doch schon mal Richtung Kekse, die auf dem Boden liegen, stürzt. Das wäre am Halsband zu unangenehm und die doch eigentlich tolle Übung ist gleich negativ verknüpft. Brauchen wir nicht!


Erster Trainingsschritt:

  1. lege in einigen Metern Entfernung langweilige Kekse gut sichtbar auf den Boden
  2. gehe mit Deinem angeleinten Hund in Minischritten Richtung dieser Kekse
  3. markere jeden Blick Deinen Hundes zu den Keksen, die Leine sollte dabei locker sein
  4. belohne Deinen Hund nach dem Marker so, dass er den Kopf von den Keksen auf dem Boden kurz abwenden muss
  5. wenn es gut klappt, gehe ruhig ein kleines Stückchen näher an die Kekse heran
  6. wenn Dein Hund einige Schritte Annäherung geschafft hat, belohnst Du ihn nach dem Marker erst mit einem Keks von Dir und gibst anschließend direkt sein Freigabesignal, dass er sich die Kekse vom Boden auch nehmen darf

Das ganze könnte dann in etwa so wie in diesem Video aussehen:

Freigabesignal bedeutet, dass die Übung beendet ist und Dein Hund tun darf, was er gerade möchte. Vermutlich wird das in unserem Fall sein, die Kekse vom Boden zu fressen.

Wichtig ist:
Dein Freigabesignal kommt immer, bevor Dein Hund eigenmächtig entscheidet sich die Kekse vom Boden zu nehmen. Er muss also auf dieses Signal warten!


Nächster Trainingsschritt, wenn Dein Hund schon verstanden hat, um was es geht:

  1. Dein Hund stoppt von allein beim Anschauen des Futters und orientiert sich noch vor dem Marker von allein zu Dir um
  2. dann fange an die Umorientierung zu Dir zu markern
  3. taste Dich mit Deinem Hund wieder Stück für Stück zu den Keksen heran
  4. wenn Dein Hund auch hier schon einiges an Annäherung geschafft hat, belohnst Du ihn nach dem Marker erst mit einem Keks von Dir und gibst anschließend direkt sein Freigabesignal, dass er sich die Kekse vom Boden auch nehmen darf

Related posts

AUS! – Etwas zuverlässig ausspucken

Alexandra

Antigiftködertraining – Gefundenes anzeigen und nicht fressen! Teil 2

Alexandra