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Hundebegegnungen

Was Dein Hund in Begegnungen wirklich braucht – und warum Strafen zwar wirken, aber nicht helfen

Du gehst mit Deinem Hund spazieren und alles ist ruhig – bis jemand um die Ecke biegt. Ein anderer Hund. Dein Hund spannt sich an, bellt vielleicht, springt in die Leine. Und Du? Du merkst, wie sich alles in Dir zusammenzieht. Vielleicht hast Du schon vieles versucht: ruhiges Reden, Leine kurz nehmen, ablenken, anfeuern, durchatmen … oder eben auch mal schimpfen. Ein Ruck an der Leine. Ein deutliches „Nein“. Vielleicht sogar mehr.

Und wenn wir ehrlich sind: Ja, oft wirkt es. Dein Hund hört auf zu bellen. Geht weiter. Reagiert schneller. Und für einen Moment ist alles still. Aber: Ist das wirklich Veränderung? Oder nur Unterdrückung?

Begegnungen sind keine Nebensächlichkeit

Hundebegegnungen sind mehr als nur ein kurzer Moment am Wegesrand. Für viele Hunde sind sie überfordernd, beängstigend oder frustrierend. Sie können Stress auslösen, weil der andere Hund zu nah kommt, starrt, sich steif nähert oder weil schlechte Erfahrungen im Gepäck sind.

Das Verhalten, das wir dann sehen – Bellen, Ziehen, Knurren, Kreisen – ist kein Fehlverhalten, sondern der Ausdruck eines inneren Zustands. Der Hund zeigt, dass er gerade nicht mehr kann. Und genau hier wird es so wichtig, wie wir reagieren.

Wer Hundebegegnungen trainieren möchte, darf zuerst lernen, genauer hinzuschauen.

Strafen wirken. Das ist das Problem.

Strafen im Hundetraining haben ein Ziel: Verhalten unterdrücken. Und genau das tun sie auch.

Wenn Du Deinem Hund in einer Begegnung die Leine ruckst, laut wirst oder mit einem Korrekturwort eingreifst, kann es sein, dass er das Bellen einstellt. Die Begegnung ist äußerlich ruhiger. Und Du hast das Gefühl: Es funktioniert.

Aber die Frage ist: Was fühlt Dein Hund in dem Moment? Hat sich etwas für ihn verbessert? Oder hat er einfach nur gelernt: „Wenn ich etwas sage, wird es unangenehm“?

Verhalten zu unterdrücken heißt nicht, das Gefühl dahinter zu lösen. Es bleibt. Und oft staut es sich. Hunde werden unsicherer, leiser, zeigen keine Warnzeichen mehr – bis es irgendwann „plötzlich“ knallt. Dabei war der Weg dahin lang. Nur leise.

Was Hunde wirklich brauchen

Wenn es um Hundebegegnungen geht, brauchen unsere Hunde keine Erziehung im klassischen Sinne. Sie brauchen Verständnis. Sicherheit. Ein echtes Gegenüber, das sie nicht korrigiert, sondern begleitet.

Sie brauchen Distanz, wenn es zu viel wird. Einen Menschen, der sie lesen kann. Der erkennt, wann die Rute an Spannung verliert. Wann der Blick weggleitet. Wann ein kurzer Bogen alles ändern kann.

Wer Hundebegegnungen verbessern möchte, beginnt nicht mit Kommandos – sondern mit Verbindung.

Hunde brauchen das Gefühl: „Ich darf zeigen, wie es mir geht. Und mein Mensch sieht mich.“ Das ist der Anfang von echter Veränderung.

Du musst nicht alles anders machen. Nur anfangen, anders hinzuschauen.

Vielleicht hast Du bisher mit Strafen gearbeitet. Vielleicht hast Du das gelernt. Oder es wurde Dir so empfohlen. Das ist okay. Du hast Dein Bestes gegeben. Und jetzt darfst Du neu hinschauen.

Du darfst lernen, wie Dein Hund kommuniziert. Wie Begegnungen für ihn aussehen. Was in ihm vorgeht. Und Du darfst herausfinden, wie Du ihm helfen kannst, ohne ihn kleinzumachen.

Erste Schritte: So kannst Du direkt im Alltag beginnen

Du brauchst kein großes Training und keine perfekten Abläufe, um Deinem Hund ein besseres Gefühl zu geben. Oft reichen kleine Veränderungen im Blick und im Verhalten:

  • Mach Dir Gedanken: Welche Situationen sind besonders schwer? Wann reagiert Dein Hund? Was könnten Auslöser sein?
  • Beobachte Deinen Hund bewusst: Was zeigt er, bevor es laut wird? Welche Frühzeichen erkennst Du?
  • Bleib fair: Auch wenn es schwierig wird, versuch freundlich zu bleiben. Du darfst führen, ohne zu strafen.
  • Vermeide zu enge Wege: Gib Euch Raum, damit Dein Hund nicht das Gefühl hat, überrannt zu werden.
  • Sprich mit Deinem Hund: Auch wenn er vielleicht nicht jedes Wort versteht, merkt er, dass Du da bist.

Diese Kleinigkeiten sind oft der Anfang. Und manchmal mehr als genug für einen neuen Weg.

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  • Was passiert in Deinem Hund bei Begegnungen?
  • Welche Frühzeichen zeigt er – und wie kannst Du sie sehen?
  • Warum Strafen keine langfristige Veränderung bringen, aber Verständnis sehr wohl

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Veränderung beginnt nicht im Verhalten. Sie beginnt im Blick.

Und der darf freundlich sein.

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